Der Nationalheld wurde bei Afrikas größtem Laufevent frenetisch als Wettkampfläufer verabschiedet.
Der „Great Ethiopian Run“ in Addis Abeba ist jedes Jahr ein außergewöhnliches Ereignis. Die 15. Auflage von Afrikas größtem Laufevent am Sonntag, 22. November hat aber alle bisherigen Rennen getoppt. Verantwortlich dafür ist einer: Haile Gebrselassie, den viele für der größten Läufer aller Zeiten halten. Die Lauflegende ist zum ersten Mal selbst mitgelaufen und hat dabei gleichzeitig in seiner Heimat den Abschied vom Laufen als Wettkampfsport genommen. International hat er dies bereits im Mai beim 10 km Lauf in Manchester, Großbritannien gemacht. „Es ist erstaunlich. Ich bin überglücklich. Das ist ein besonderer Moment für mich und für diese Veranstaltung“, sagte Haile Gebrselassie strahlend.
40.000 Menschen liefen die 10 Kilometer durch Addis Abeba. An der Spitze feierten Tamirat Tola (28:44 Minuten) und Mamitu Daska (32:16 Minuten) den Sieg. Aufgrund der Höhenlage von rund 2350 Metern und der Streckenbeschaffenheit sind keine absoluten Topzeiten möglich. Das Ergebnis von Frankfurt-Marathon-Siegerin Daska war jedoch ein neuer Kursrekord und ist hoch einzuschätzen.
Haile Gebrselassie selbst hat vor dem Rennen über Lautsprecher für Stimmung gesorgt. Er feuerte den Startschuss ab und ging danach ins Rennen. Anfangs begleitete er eine Gruppe äthiopischer Minister, danach machte er sich ans Überholen. „Die Politiker habe ich nur am Beginn gesehen“, scherzte er. „Ich musste viel zick-zack laufen, so war ich zu langsam. 33 Minuten. Ich hätte mit den Eliteathleten starten sollen, um zumindest 30 oder 31 Minuten zu laufen“, sagte er. Sein Ergebnis war letztlich nebensächlich. Als Botschafter für den Laufsport und als Nationalheld, der aus Armut heraus einen unglaublichen Weg gegangen ist, stand er ohnehin im Mittelpunkt des gesamten Events gestanden.
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